Geschichte der Schule

1579Erster Lehrer Petrus PistorSchule aller Bürger der Kommune Barmen

 

Von der Barmer Schule zum Gymnasium Sedanstraße

 

Überblick 1579 – 2004

 

 

Barmer Schule

 

Gegründet am 31. August 1579 (10. September nach heutigem Kalender) von Barmer Bürgern und der Pfandherrin des Bergischen Amtes Beyenburg, der Gräfin Maria von Waldeck, geb. von Gogreve. Standort der Schule: östlich der Barmer Landwehr, heute ca. Werth 1.

 

Die Schule ist evangelisch. Die Trennung der Barmer Protestanten in calvinistisch und lutherisch erfolgt erst in den folgenden Jahren.Barmen besteht seit der Besiedlung im 9. Jahrhundert kirchlich aus zwei Teilen, geteilt durch die Barmer Landwehr. Die Landwehr schneidet das Wuppertal in Nord-Süd-Richtung und verläuft am westlichen Rand des heutigen Alten Marktes. Ober-Barmen (Barmen östlich der Barmer Landwehr) gehört 1579 kirchlich zur Petrusgemeinde Schwelm, die bald darauf lutherisch wird; Unter-Barmen (Barmen westlich der Barmer Landwehr) gehört zur Laurentius-Gemeinde Elberfeld, die bald darauf calvinistisch/reformiert wird.

 

 

 

1579
Erster Lehrer Petrus Pistor
Schule aller Bürger der Kommune Barmen

 

ab ca. 1591
Der calvinistische Theologe Johannes Einck wird 1591 Lehrer, die Schule wird auch zur Lateinschule.
Der Lehrer ist eine Art Vikar der calvinistischen Gemeinde „Reformiert-Elberfeld“ für den Gemeindebereich Unter-Barmen und vielleicht auch für die Oberbarmer Reformierten, die damals zur Elberfelder reformierten Gemeinde und nicht zur lutherischen Gemeinde Schwelm halten;


Barmer Schule um 1596

 

1625
Brand der ersten Schule

1661
Ankauf Gebäude in der heutigen Schuchardstraße (Nr. 1)

ab 1670
"Deutscher“ Lehrer neben Lateinlehrer


Rektorat 1686

 

1687
Neubau der Lateinschule auf altem Grundstück

1702
Gründung der Gemeinde „Reformiert Barmen-Gemarke“ (Grundlage: Schule, insbesondere die Lateinschule)

1717
Besitzwechsel von der Kommune Barmen zur Kirchengemeinde „Reformiert Barmen Gemarke“ und Trennung der Schulen (in „Reformierte Amtsschule“ [Deutsche Schule] und „Reformierte Rektoratsschule“ [Lateinschule])

1786
Neubau Rolingswerth (heute: die nördlichen 2/3 von Rolingswerth 15; Café Best)

1811
Joh. Jak. Ewich: Gründung einer Privatschule ("Privatschule Ewich", eine Art Realschule, Carlstraße, heute: Höhne, zw. Linden- und Concordienstr.)

1823
Vereinigung [Bürgerliche Privatschulgründung, Carlstraße, Gebäude Ewichs]

 


Carlstraße (Höhne) 1823-1861

 

1824
Neubau Concordienstraße, ca. Nr. 7

1828
Stadt Barmen übernimmt Finanzierung: Städtische Schule, Extra-Mädchenklassen

1846
Realschule

1859
Realschule I. Ordnung

1861
Neubau an der Winklerstraße


Winklerstraße 1861-1903

 

1861
Tochtergründung: Mittelbarmer Töchterschule, Carlstraße; 1868: Neubau Karlsplatz (heute: südlich des Geschwister-Scholl-Platzes); 1931: Bleicherstraße (heute: Gymnasium am Kothen) --> „Kothen“ 1861 (1823)

1861
Tochtergründung: Wupperfelder Filialklassen in der Sternstraße, später: Oberbarmer Töchterschule (Gy Kothen) und Oberrealschule, dann in der Diesterwegstraße (heute: Carl-Duisberg-Gymnasium) --> CDG 1861

1865
Realschule I. Ordnung und Gymnasium

1875
Gymnasium und Realschule I. Ordnung

 

 

1878
Trennung in zwei selbstständige Schulen (Gymnasium und separate Realschule I. Ordnung; ein Gebäude)

1879
22. August.: Nur (Gründe z. T. unklar) Reformierte Amtsschule (Volksschule) feiert den 300. Geburtstag: „Jubel-Feier“

1882
Realgymnasium

1884
8. August: Barmer Anlagen; „305. Stiftungsfest“

1890
Gymnasium: Neubau Bleicherstraße

 


Realgymnasium um 1890

 

1895
Reformrealgymnasium Frankfurter System, bis Ostern 1937; anfänglich verbunden mit den 6-B-Klassen des Realschulzweigs der Gewerbeschule von 1863 (heute: Gymnasium Siegesstraße)

1900
26. November.: Gleichberechtigung des Abiturs von Gymnasium, Realgymnasium und Oberrealschule

1903
Neubau für Realgymnasium an der Sedanstraße
„Feier des 80jährigen Bestehens der Anstalt“
Realschulklassen bilden Realschule Siegesstraße (heute: Gymnasium Siegesstraße)

 


Altbau 1903

 

1921
31. März.: Die Reformierte Amtsschule (Volksschule) in der Concordienstraße wird wegen Schülermangels geschlossen

1923
100 Jahre Stadtschule: „100- Jahrfeier“

1926
22. November.: Reformierte Volksschule Jägerstraße (heute: Normannenstraße)


1929
6. bis 8. Oktober: „Jubelfeier des Barmer Gymnasiums“ (350-Jahrfeier)

1931
Zusammenlegung des Barmer und des Elberfelder Gymnasiums (Lateinschule seit 1592; erster Lehrer nachweisbar 1519, erster Deutsch-Lehrer 1592: Petrus Pistor, der erste Lehrer der Barmer Schule; „Barmer Gymnasium in Elberfeld“

1931
Mittelbarmer Lyzeum: verlegt in das freigewordene Gebäude des Gymnasiums

1937
Neubenennung der Wuppertaler Oberschulen („Horst-Wessel-Schule“ und „Wilhelm-Dörpfeld -Gymnasium“)

Ostern 1939
Auflösung der Reformierten Volksschule Jägerstraße, da Konfessionsschule: Ende der „Reformierten Amtsschule“ nach 360 Jahren

 

 

Deutsche Schule

 
 
Latein- und Deutsche Schule

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche und Latein-Schule

 

 

 

„Reformierte Amtsschule“

 

(Deutsche Schule)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neubau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jubel-Feier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Suspendierung

 

 

 

 

 

Traditionsübernahme durch Volksschule Jägerstraße

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ende nach 360 Jahren


„Reformierte Rektoratsschule“

(Lateinschule)

 

 

Höhere Stadtschule

(Jungen und Mädchen,koedukativ; Beginn der Tradition des Gymnasiums am Kothen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Realschule

 

 

Realschule I. Ordnung

 

 

Realschule I. Ordnung und Progymnasium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Kothen“

1861 (1823)

 

 

 

CDG

1861

 

 

Realschule I. Ordnung und Gymnasium

 

Gymnasium und Realschule I. Ordnung

 

 

Realschule
I. Ordnung

 

 

 

 

 

 

Realgymnasium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Feier des 80jährigen Bestehens der Anstalt“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„100- Jahrfeier“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Horst-Wessel-Schule“

 

 

 

 

 

 

 

Gymnasium

 

 

 

 

 

 

„305. Stiftungsfest“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jubelfeier des Barmer Gymnasiums“
(350-Jahrfeier)

 

 

„Barmer Gymnasium in Elberfeld“

 

 

 

 

 

„Wilhelm-Dörpfeld -Gymnasium“

 

 

 



Das Ende des alten Barmen und Elberfeld

 


1943
30. Mai und 25. Juni:

Bombenfolgen: Totalverlust der Gebäude von Concordienstraße, Bleicherstraße und Kölner Straße; unser Gebäude an der Sedanstraße verliert Dach, Aula und Turnhalle

 


                    Turnhalle vor dem Bombenangriff                                                                     Nach dem Bombenangriff

 

17. August:

Verlegung von Gymnasium Sedanstraße (Horst-Wessel-Schule), Carl-Duisberg-Gymnasium, Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium und anderer Schulen nach Gera

 

 

Neubeginn

 

 

1945
26. Juni: Allgemeine Rückkehr aller ausgelagerten Schulen aus Gera unter dramatischen Umständen

 

 

Gymnasium Sedanstraße seit 1945

 

 

Anf. Nov. 1945
Suspendierung der Schule, da das zentral gelegene Gebäude benötigt wird

ab 1951
Bemühungen der „Ehemaligen“ und anderer zur Neukonstituierung

1959
Beschluss der Neukonstituierung

 


Altbau nach 1945

 

Ostern 1960
Aufbauklassen des CDG gehen über in die Sedanstraße

1961
Aufbaugymnasium selbstständig

1963
Erstmals seit 1943 wieder eine Sexta; "Gymnasium Sedanstraße"

1969 – 1973
Erweiterungsbauten: Naturwissenschaftlicher Trakt, zwei Gebäude mit Unterrichtsräumen, neue (zweite) Turnhalle

 


Altbau und Schulhof

 

1994
Das Gymnasium Sedanstraße wird
415 Jahre alt und feiert diesen Geburtstag mit einer Festschrift, einem Festakt und einem großen Schulfest

1998 – 2004
Umfassende Renovierungsarbeiten an und in allen Gebäuden

 

 

Suspendierung (Anfang Nov. 1945)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufbauklassen des CDG

 

 

Aufbau-Gymnasium

 

Gymnasium Sedanstraße

 

 

 

Naturwissenschaftlicher Trakt

Zwei Gebäude mit Unterrichtsräumen

Neue (zweite) Turnhalle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

415-Jahr-Feier

 

 

 

Umfassende Renovierungen

 

 

 

2004
425 Jahre Höhere Schulbildung im Wuppertal

 

 

Hans Joachim de Bruyn-Ouboter, Wolfgang Vogelsang

 


                                                                                         

 


Ausgewählte Bilder zur Schulgeschichte finden sich auch in einer zip-Datei im Downloadbereich.




Literatur:

Hans Joachim de Bruyn-Ouboter, Hans Hähner, Wolfgang Vogelsang (Hg.): Schultradition in Barmen. Von der Barmer Amtsschule zum Gymnasium Sedanstraße, 1579 – 1994. Herausgegeben im Auftrag des Vereins „Unsere Alte Penne. Vereinigung der Freunde und Förderer des Barmer Realgymnasiums und jetzigen Gymnasiums Sedanstraße". Wuppertal 1994. 268 S.

Hans Joachim de Bruyn-Ouboter: Konfessionalisierung des Schulwesens? Das Beispiel der Barmer Schule von 1579. In: Burkhard Dietz und Stefan Ehrenpreis (Hg.): Drei Konfessionen in einer Region. Beiträge zur Geschichte der Konfessionalisierung im Herzogtum Berg vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Bd 136). Köln 1999. S. 351-405.

Hans Joachim de Bruyn-Ouboter: 1) Wie „Barmen" entstand. 2) 800 Jahre katholisch. 3) „Spätreformation von unten" im Wuppertal und in Schwelm. 4) Die Trennung in Lutheraner und Reformierte in der „Zweiten Reformation". 5) Von Elberfeld über Schwelm zur Gemarke. Der Weg zur Gründung von Reformiert Barmen-Gemarke, 1655 - 1702)
[Die ersten fünf Kapitel in: Fritz Mehnert (Hg. In Zusammenarbeit mit Karin und Reinhard Becker, Gerhard Birker, Hans Joachim de Bruyn-Ouboter, Jürgen Broda, Joachim Dorfmüller, Ernst-Joachim Friedrich, Sigrid Lekebusch, Eckart Ludwig, Werner Schlißke für den Gemeindeverband Gemarke-Wupperfeld – Oberbarmer Gemeindeverband): Oberbarmer Gemeindegeschichte. Gemarke – Wichlinghausen – Wupperfeld – Hatzfeld – Heidt – Heckinghausen. Wuppertal 2002. S. 10-115.]

 



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